anfängerfreundlich, brütet gerne, friedlich, kälteunempfindlich, robust
1883 wurden schließlich die ersten silberschwarz-gesäumten Wyandotten in den USA anerkannt und noch im selben Jahr sollen die ersten Vertreter dieser Rasse nach Deutschland gekommen sein. Begeistert von den Eigenschaften als Nutztiere, aber auch von dem äußeren Erscheinungsbild, fanden die amerikanischen Hühner bald viele Liebhaber.
Es handelte sich – und handelt sich noch heute – um ein nahezu perfekt proportioniertes, mittelschweres Huhn mit einem kräftigen Körperbau, das darüber hinaus noch eine besondere Zeichnung des Gefieders zeigte. Doch mittlerweile kann man sich nicht nur an den silberschwarz-gesäumten Wyandotten erfreuen, man halt weltweit die Auswahl zwischen über 30 Farbschlägen. In Deutschland sind davon immerhin 18 Zeichnungen vom Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter (BDRG) anerkannt: Blau, Braun-porzellanfarbig (bunt), Dunkel, Gelbschwarzcolumbia, Gelb, gestreift, goldblau-gesäumt, goldschwarz-gesäumt, goldweiß-gesäumt, goldhalsig, Rebhuhnfarbig-gebändert, Rot, Schwarz-weiß-gescheckt, Schwarz, silberschwarz-gesäumt, silberhalsig, Weißschwarzcolumbia, Weiß.
Gewicht Hahn: 3 bis 3,8 Kilogramm
Gewicht Henne: 2,5 bis 3 Kilogramm
Legeleistung: 180 Eier / Jahr im ersten und zweiten Jahr
Eigewicht: 53 Gramm mindestens
Eifarbe: gelbbraun
Winterleger: ja
Bruttrieb: ausgeprägt, gut geeignet für Naturbrut
Federfüße: nein
Farbenschläge: derzeit 30 anerkannt / eine weitere im offiziellen Zulassungsverfahren
Ringgröße: Henne 20 / Hahn 22
Doch die amerikanische Hühnerrasse sieht nicht nur hübsch aus und ist sehr produktiv – Wyandotten haben auch keine großen Ansprüche an die Haltung (da sie in der Regel nicht zu den Fliegern gehören), haben ein freundliches, zutrauliches Wesen und die Hennen sind gewissenhaft bezüglich des Brütens und der Aufzucht ihrer Küken. Eine Rasse also, die sich sehr gut für Hobbyzüchter oder für die private Haltung eignet, aber auch eine, die die Ansprüche erfahrener Rassegeflügelzüchter problemlos erfüllen dürfte.
Haltung
Solange die Wyandotten wenigstens einen eingezäunten Auslauf sowie einen Unterstand für die Nacht haben, können sie bereits gehalten werden.Da diese Hühner äußerst ungerne fliegen oder flattern, reicht bereits eine niedrige Einzeunung Wer die Fläche hat und nicht füttern möchte, der lässt den Hühnern ihren Freilauf, womit sie sich über die warme Jahreszeit weitgehend selber versorgen.
Als Hühnerrasse sind Wyandotten sehr robust, trotzen widrigem Wetter oder Frost, werden selten krank und lieben die Futtersuche. Sie sind lebensfroh, zutraulich, friedlich und können als Allrounder-Familienhuhn betrachtet werden, welches jedoch auch beim Züchter und Aussteller für gute Laune sorgt. Als Nachteil kann der Bruttrieb der Wyandotten genannt werden.Weiterhin soll darauf geachtet werden, dass die Hennen nicht überfüttert werden. Dieses schadet ihrer Gesundheit und ihrer Leistung als Wirtschaftshuhn.
Eier und LegeleistungJe
nach Farbschlag gehen die Eier der Wyandotten farblich von gelb bis ins dunkelbraun hinein. Weiterhin wiegen die Eier rund 55 Gramm. Auch hier gibt es Schwankungen zwischen den Farbschlägen, welches Gewicht das Durchschnittsei aufweist.Alle Farbschläge legen emsig. Die Eier eignen sich für die Naturbrut oder den Brutkasten. Bruteier sollen wenigstens 54 Gramm wiegen. Die Hennen sind keine Winterleger.
Küken
Die Hennen werden schnell brütig und legen dann keine weiteren Eier. Teilweise ist ihr Bruttrieb so stark, dass der Halter darauf achten muss, dass sie genug fressen und nicht gesundheitlichen Schaden nehmen. Der Halter soll einer zu starken Brütigkeit der Hennen sogar entgegenwirken.Wenn trotzdem gebrütet wird und die Küken schlüpfen, führen die Wyandotten-Hennen sie gewissenhaft.
In den ersten Zuchtbemühungen ging es darum, einen neuen Farbschlag der Sebright Hühner zu erzüchten, der jedoch nicht anerkannt wurde. Typische Merkmale der Sebright Hühner wurden nicht getroffen. Damit hießen diese Hühner zwischenzeitlich auch American Sebrights oder Excelsiors. Einer der ersten bedeutenden Züchter war Houdlette, der ihnen schließlich den Namen „Wyandotte“ gab. Als Rasse wurden diese Hühner im Amerikanischen Standard bereits 1873 aufgenommen, aber erst 1883 als Wyandotten anerkannt.
Heutige Bedeutung der Wyandotten HühnerAuch heute noch bieten Wyandotten genau das, weswegen sie einst erzüchtet wurden: Es handelt sich um schöne und robuste Hühner, die fleißig legen, gerne brüten und auch ein gutes Tafelhuhn bieten. Sie suchen mit genügendem Auslauf in der warmen Jahreszeit ihr Futter selber und ertragen selbst bitter kalte Winter, wenn sie einen Hühnerstall als Unterstand haben. Weiterhin sind diese Hühner friedlich, zutraulich und fressen dem Halter sprichwörtlich aus der Hand.Für die heutige Massentierhaltung mögen die Hühner uninteressant sein. Aber auch hier kann auf ihren Genpool zurückgegriffen werden. Sollte in Zukunft auf diese Massentierhaltung verzichtet werden, sind Wyandotten gewiss erneut eine gefragtes Wirtschaftshuhn. Ob so oder so, die Erhaltungszucht ist ihren Aufwand wert.Weiterhin sind die Hühner für den Selbstversorger, den Familiengarten oder den Hobbyzüchter sehr gute Hühner, die kaum einer Pflege bedürfen. Dennoch mögen diese Hühner es, wenn der Halter sich häufig blicken lässt und etwas Futter gibt. Auch Aussteller erfreuen sich an den schönen Wyandotten und haben mit über 30 Farbschlägen eine sehr große Auswahl innerhalb der gleichen Rasse.